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Wallfahrt zum heiligen Grab Peter Rindfleischs Sehligen 1496


Der erste Band der Publikationsreihe "Schlesische Tage- und Reisebücher sowie literarische Zeitdokumente aus dem Zeitraum von 15.-20. Jahrhundert"
"WALFAHRT ZUM HEILIGEN GRAB PETER RINDFLEISCHS SEHLIGEN 1496"

 

Mit großer Freude, aber auch mit ein wenig Lampenfieber, das immer neue Herausforderungen begleitet, möchten wir Ihnen den ersten Band der neuen Publikationsreihe "Schlesische Tage- und Reisebücher..." übergeben. Jener Publikationszyklus ist eine gemeinsame Initiative des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit und der Stiftung "Schloss Chudow", zweier Institutionen, die sich seit vielen Jahren auf verschiedenste Weise der Aufarbeitung der vielschichtigen Kultur und Geschichte Schlesiens sowie der Popularisierung und der gemeinsamen Entdeckung unterschiedlicher Quellen des oberschlesischen Kulturerbes widmen.

Das mancherorts immer noch fehlende Bewusstsein für gesellschaftlichen Wandel und Veränderungen, die sich in vergangener Zeit in Oberschlesien vollzogen haben, als auch die Unkenntnis der Charaktereigenschaften der Provinzbewohner, sind der Grund dafür, dass man die Kultur und das geistige Erbe Schlesiens und Oberschlesiens oft im Rahmen eines eng gefassten Regionalismus darstellt. So wird z.B. die Toleranzidee und die Aufgeschlossenheit, die die Oberschlesier den Fremden gegenüber stets erwiesen haben - im oberschlesischen Kulturraum lebten über lange Zeit friedlich miteinander Deutsche, Polen, Tschechen, Mähren und Juden - oft lediglich im historischen Zusammenhang aufgezeigt, der Vergangenheit angehörig und für die Nachfahren längst kein Vorbild mehr. Beachtet man genau die kulturhistorischen Dokumente, die Reisebeschreibungen, Aufsätze und Dokumentarberichte vergangener Jahrhunderte, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die kulturelle Vielfalt Schlesiens und insbesondere Oberschlesiens sogar bei hochgestellten Persönlichkeiten auf Unverständnis stieß. Die besondere geographische Lage Schlesiens, seine uneinheitliche Naturbeschaffenheit, hinzu noch der Transitverkehr auf dessen Handelswegen und Straßen zwischen Ost und West, Nord und Süd, waren der Grund dafür, dass man diese Region mit Vorliebe als "Land der Begegnungen und als Brückenland" bezeichnete, als eine Landschaft, in der gleichzeitig verschiedene ethnische Gruppen, unterschiedliche Kulturformen und politisch-rechtliche Systeme existiert haben.

Anfang 2005 wurde eine Expertengruppe der Breslauer Wissenschaftler unter Einbeziehung eines deutschen Experten Dr. Jan Hirschbiegel (Universität Kiel) berufen, die entsprechende Dokumente auszuwählen und diese auszuwerten sowie mit Erläuterungen und historischem Kommentar zu versehen hatte. Durch die Arbeiten an der Aufarbeitung des mittelalterlichen Werkes kam es zu einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Mediävisten und Schlesier-Kennern sowie zur Aufarbeitung der mittelalterlichen Archivbestände der Universitätsbibliothek in Breslau, wo sich überraschenderweise die Handschrift des Reiseberichtes von Peter Rindfleisch fand. Ein ganzes Netzwerk von polnischen und deutschen Wissenschaftlern ist somit entstanden, die weitere interessante Initiativen zur Veröffentlichung und Aufarbeitung weiterer historischer Quellen im Bereich historisches und kulturelles Erbe Schlesiens in die Wege leiten wollen. Diese Quellen vermitteln ein äußerst interessantes Bild der europäischen Region Schlesien, die wichtiger Bestandteil des deutschen Kulturerbes war und deren Rolle auch für die polnische Aufarbeitung der Geschichte der Region zunehmend berücksichtigt wird.

Die Wahl des ersten Werkes, mit dem die großangelegte Publikationsreihe gestartet werden sollte, fiel auf einen Reisebericht, der die stereotype Betrachtung Schlesiens zu überwinden sucht. Es handelt sich nämlich um einen Reisebericht aus dem 15. Jahrhundert, der von einem Breslauer namens Peter Rindfleisch stammt, welcher 1496 zum Heiligen Land pilgerte. Damit wird ein vieldimensionaler Zugriff auf den Bereich Kultur und Erbe Schlesiens ermöglicht - der Reiseessay berichtet über die Wallfahrt eines deutsch-jüdischen Bürgers der Stadt Breslau zum Heiligen Land, womit die Schnittstelle Schlesien als Begegnungsland nicht nur des deutsch-böhmischen-slawischen, sondern auch des interkulturellen abendländisch-islamischen Dialogs in den Vordergrund rückt.

Wir möchten Sie also auf eine Reise auf den Spuren des Peter Rindfleischs sowie zum intellektuellen Abenteuer auf einem immer noch langem Weg zur Entdeckung der kulturellen Vielfalt und Geschichte Schlesiens einladen. Denn dies wird zweifellos unser Wissen über das schlesische Erbe bereichern und zu weitergehenden Initiativen anregen, was der Intention des Projektes durchaus entspricht.

Erhältlich im Buchladen HAUSBOOKS.pl

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