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Kulturveranstaltungen im Rahmen des XI Schlesienseminars in Groß Stein/Kamień Śląski


Im Laufe des XI Schlesienseminar in Groß Stein werden die SeminarteilnehmerInnen an  verschiedenen Kulturveranstaltungen des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit teilnehmen können. Das Kulturangebot des Hauses umfasst: die Ausstellung Oberschlesier in der deutschen und polnischen Fußball-Nationalmannschaft. Sport und Politik in Oberschlesien im 20. Jahrhundert, Vorführung des Theaterstücks Die Zugeschütteten, einKammerkonzert aus dem Zyklus Deutsch-Polnische Musikimpressionen sowie Vorführung eines Dokumentarfilmes aus der Reihe Die Weltentdeckung nach oberschleischer Art.

 

25. September, Montag, 17.00 Uhr (Oppeln, Theater EKO-STUDIO)
Vorführung des Theaterstücks "Die Zugeschütteten" nach Tomasz Ray, Regie: Andrzej Czernik

Koproduzent: Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit
Regie: Andrzej Czernik
Bühnenbild: Małgorzata Kowalcze
Belichtung: Grzegorz Cwalina
Schauspieler: Andrzej Czernik, Norbert Kaczorowski, Leszek Malec
Uraufführung: 3. Juni 2006, Oppeln

Der Text "Die Zugeschütteten" handelt von einer "zwangsläufigen Begegnung" eines polnischen und eines deutschen Soldaten, von der Tragödie zweier menschlichen Existenzen, die in den Wirbel der Ereignissee hineingezogen werden, auf die sie keinen Einfluss haben. Kann man seine Menschlichkeit entdecken, indem man in die Augen des Feindes blickt? Wie ähnlich, wie unterschiedlich sind "Feinde"? Zwei Feinde, die an dem Unglück des Anderen keine Schuld tragen und doch aneinander Rache für persönliche Tragödien nehmen wollen. Im Stück geht es aber nicht ums Töten, nicht ums Rächen. Es geht um das Sich-Selbst-Überwinden und um das Überwinden von Hass und Misstrauen. Tomasz Ray stellt in seinem Werk unzählige Fragen, auf viele dieser Fragen muss der Zuschauer jedoch selbst Antworten finden.

 

26. September, Dienstag, 17.30 Uhr (Touristik-Erholungs- und Rehabilitationszentrum Sebastianeum Silesiacum in Groß Stein)

Eröffnung der Ausstellung des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit: "Oberschlesier in der deutschen und polnischen Fußball-Nationalmannschaft - gestern und heute. Sport und Politik in Oberschlesien im 20. Jahrhundert."

Paneldiskussion mit: Paweł Czado, Sportabteilung der Gazeta Wyborcza, Grzegorz Bębnik, Institut für Nationalgedenken in Kattowitz, Thomas Urban, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Polen, Dawid Smolorz, Witold Łastowiecki, Journalist der Wochenzeitung "Tylko piłka"
Moderation:
Marcin Wiatr, Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit

Die Ausstellung verfolgt das Ziel, vor allem daran zu erinnern bzw. das Bewusstsein und Interesse dafür zu wecken, wie viele Sporttalente in Oberschlesien aufgewachsen sind und später - aufgrund der verworrenen und spezifischen Geschichte Oberschlesiens - sowohl in polnischen als auch in deutschen Fußballclubs der Region, aber auch den beiden Nationalmannschaften erfolgreich gespielt haben. Das Spielen in der deutschen oder polnischen Nationalmannschaft geschah oft nicht ohne den Einfluss auf die persönlichen Schicksale jener Menschen. Fußballlegenden wie Ernst Wilimowski/Pradulla, Gerard Cieschlik, Ernst Pohl, Gerhard Wodasch, Leonard Piontek, Erwin Nytz, Ewald Cebulla, Anatol Muschalla, Adolf Krzyk, Edmund Giemsa, Werner Janik, Brüder Richard und Wilhelm Pietz, Richard Malik, Adolf Thiem oder auch Ewald Dytko sowie die heutigen oberschlesischen Fußballspieler, die in der polnischen oder in der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Deutschland 2006 zu sehen waren, wie z. B. Miroslav Klose aus Oppeln und Lukas Podolski aus Gleiwitz/Sosnitza (deutsche Nationalelf) - sie symbolisieren nicht nur das Schicksal Oberschlesiens zwischen Deutschland und Polen, sondern vielmehr die persönlichen Schicksale seiner Einwohner, die fast in jeder Familiengeschichte in Oberschlesien vorzufinden sind. Darüber hinaus veranschaulicht die Ausstellung, wie politische Ereignisse das Leben der Sportler beeinflusst und oft zu schwierigen Entscheidungen auf sportlicher wie auf privater Ebene geführt hatten. Die Leistungen der oberschlesischen Fußballspieler im Lichte der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts bilden einen lehrreichen Unterricht in der regionalen und lokalen Geschichte mit Blick auf die deutsch-polnischen Beziehungen in dieser traditionell vielgestaltigen Region. Man kann aber die Schicksale der oberschlesischen Sportler ohne eine breitere, europäische Perspektive der Geschichte Oberschlesiens nicht begreifen.

Politische Verwirrungen, die Oberschlesien im 20. Jh. heimgesucht haben, prägten praktisch jede Sphäre des Lebens, darunter auch die des Sports. Der Erste Weltkrieg, Schlesische Aufstände, das Plebiszit, der Zweite Weltkrieg, Stalinisierung des politischen und öffentlichen Lebens in der Nachkriegszeit und die sich mit unterschiedlicher Stärke wiederholenden Auswanderungswellen in die beiden deutschen Staaten haben diese einst traditionell multikulturelle Region weitgehend verändert. Dies hat zur Folge, dass seit über 80 Jahren Oberschlesier sich mit unterschiedlichen Pässen ausweisen, in unterschiedlichen Nationalmannschaften spielen bzw. zum Sieg anfeuern.Im Rahmen unserer Ausstellung präsentieren wir das oberschlesische "Wunderteam", dem es nie ermöglicht worden ist, zusammen - in einer Mannschaft - zu spielen. Die Ursache dafür ist nicht nur die Tatsache, dass die Sportkarrieren der einzelnen oberschlesischen Fußballspieler sich in unterschiedlichen Zeitperioden entwickelten. Ausschlaggebend war vor allem die Tatsache, dass jene Fußballspieler entweder deutsche oder polnische Staatsbürger waren bzw. sind - zweier Nachbarländer, deren nachbarschaftliche Beziehungen im 20. Jh. großenteils von Konflikten gekennzeichnet waren.Unser Vorhaben ist auch darin begründet, berühmte und für die deutsche bzw. polnische Fassballgeschichte bedeutende Oberschlesier darzustellen und deren Biographien im neuen Geist zu beleuchten, zumal viele von ihnen infolge der historischen und politischen Prozesse in Oberschlesien in Vergessenheit bzw. ungerechterweise in Verruf geraten sind.

 

28. September, Donnerstag, 19.00 Uhr (Spiegel-Saal des Schlosses Groß Stein)
Kammerkonzert im Rahmen des Zyklus "Deutsch-Polnische Musikimpressionen" - "Meister der romantischen Lyrik"

Der Zyklus "Deutsch-polnische Musikimpressionen" hat u. a. zum Ziel, verschiedene Aspekte der deutsch-polnischen Kulturbeziehungen, die in Musik einander begegnen und sich durchdringen, darzustellen. Einer dieser Aspekte ist Bildung. Einen besonderen Beitrag Deutschlands zur Weltmusikkultur haben lyrische Lieder Schuberts, Schumanns, Brahms wie auch Wolfs geleistet. An Mustern für deren Interpretation haben Jahrzehnte lang herausragende deutsche SängerInnen wie u. a. Gundula Janowitz und Dietrich Fischer-Dieskau gearbeitet. Eben unter ihrer Leitung hat der polnische Künstler Maciej Bartczak im Rahmen seines Studiums in Deutschland seine Gesangkunst vervollkommnet. Maciej Bartczak, heutzutage einer der anerkanntesten Interpreten der Lieder deutscher Komponisten, gehört zu den eingeladenen Musikern, die im Rahmen des Kammerkonzerts Meister der romantischen Lyrikauf dem Schloss in Groß Stein auftreten werden.

Konzertprogramm:
Johannes Brahms - Vier ernste Gesänge Op. 121, 3 Intermezzi Op. 118
Robert Schumann - Intermezzo es-moll - "Faschingsschwank Aus Wien" Op.26
Franz Schubert - Liederzyklus "Winterreise" D 911 (Auswahl)
Künstler:
Maciej Bartczak - Bariton
Katarzyna Rzeszutek - Klavier
Paweł Motyczyński - Klavier

 

29. September, Freitag, 18.30 Uhr (Spiegel-Saal des Schlosses Groß Stein)
Vorführung eines Dokumentarfilms aus der Serie "Die Weltentdeckung nach oberschlesischer Art"

Drehbuch und Regie - Wojciech Sarnowicz, Michał Smolorz
Produzent - Programm- und Filmstudio "Antena Górnośląska", Kattowitz
Koproduzent - Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit

"Die Weltentdeckung nach oberschlesischer Art" ist ein Filmzyklus, der aus 12 Teilen besteht und der Oberschlesien als eine große, historische Region Europas von einem über 1000-jährigen Zivilisationserbe und vielfältiger Kulturlandschaft darstellt. Die im öffentlichen Bewusstsein in Polen weitgehend lediglich mit einer Altindustrielandschaft assoziierte Region kann aber ein vielfältiges kulturelles Erbe vorweisen. Es ist eine Region in der Mitte Europas, die auf spannende, auch wenn nicht immer spannungsfreie Wechselbeziehungen zwischen der polnischen, tschechisch-mährischen, deutschen und jüdischen Kultur zurückblicken kann. Deswegen konzentrieren sich die einzelnen Dokumentarfilme der Serie auf die relevanten Themen der Geschichte und Kultur Oberschlesiens.

Das  Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Programm- und Filmstudio "Antena Górnośląska" haben sich zum Ziel gesetzt, dieses umfangreiche, oft in Vergessenheit geratene Wissen zu beleuchten und zwar auf eine für den Zuschauer attraktive und interessante Weise. So ist auch die Idee entstanden, eine möglichst breite Gesamtdarstellung multikulturellen Oberschlesiens in unterschiedlichen Bereichen seines Werdens und Wandels in Form einer Dokumentarfilmserie zu schaffen: Geographie, Staatlichkeit, Völker und Gesellschaften, Sprachen, Kulturen, Wirtschaft, Wissenschaft, Religionen, Kriege, Herrscher und Politiker. Jeder Film dieser Serie wird von einer herausragenden Persönlichkeit moderiert, die mit dieser einzigartigen Region Europas aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Engagements Oberschlesien verbunden ist.

 

Veranstalter: Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit
Partner:

  • Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Breslau
  • TV-Programm- und Filmstudio "Antena Górnośląska"
  • Verein Klub Kultureller Initiativen
  • Theater EKO-STUDIO
  • Touristik-Erholungs- und Rehabilitationszentrum Sebastianeum Silesiacum


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