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Die Ausstellung "Oberschlesier in der deutschen und polnischen Fußballnationalmannschaft - gestern und heute. Sport und Politik in Oberschlesien im 20. Jahrhundert"


Das Projekt hängt mit den Fußball-Weltmeisterschaftspielen zusammen, dem größten Fußballfest in Deutschland. Aus diesem Anlass hat das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit eine Ausstellung und eine sie begeleitende Veröffentlichung z.T.: "Oberschlesier in der deutschen und polnischen Fußballnationalmannschaft - gestern und heute. Sport und Politik in Oberschlesien im 20. Jahrhundert" vorbereitet.

Sowohl die Ausstellung als auch die Veröffentlichung sollen die vielschichtigen Schicksale der oberschlesischen Fußballspieler im 20. Jh. darstellen. Das Projekt ist somit ein Versuch, die vielschichtige Geschichte Oberschlesiens und seiner Einwohner mitsamt der deutsch-polnischen Verhältnisse auf eine andere Weise als üblich, denn unter dem Gesichtpunkt der Sportgeschichte in Oberschlesien darzustellen. Das Hauptziel der Ausstellung besteht darin zu präsentieren, wie viele Oberschlesier der Weltklasse in Fußball aus dieser multikulturellen und vielgestaltigen Region stammen und später aufgrund des wechselvollen Wandels der oberschlesischen Geschichte sowohl in deutscher, als auch in polnischer Fußball-Nationalmannschaft als führende Spieler gespielt hatten. Auf diesem Wege soll das Bewusstsein der heutigen Bewohner der Region (und darüber hinaus) für das Multikulturelle an Oberschlesien erweckt und die kulturelle Identität im Sinne einer regionalen Identifikation gestärkt werden.

Die Ausstellung verfolgt als Ziel, vor allem daran zu erinnern bzw. das Bewusstsein dafür zu vertiefen, wie viele Sporttalente in Oberschlesien aufgewachsen sind und später - aufgrund der verworrenen und spezifischen Geschichte Oberschlesiens - sowohl in polnischen als auch in deutschen Fußballclubs der Region, aber auch den beiden Nationalmannschaften erfolgreich gespielt haben. Das Spielen in deutscher oder polnischer Nationalmannschaft geschah oft nicht ohne den Einfluss auf die persönlichen Schicksale jener Menschen. Fußballlegenden wie Ernst Wilimowski/Pradulla, Gerard Cieschlik, Ernst Pohl, Gerhard Wodasch, Leonard Piontek, Erwin Nytz, Ewald Cebulla, Anatol Muschalla, Adolf Krzyk, Edmund Giemsa, Werner Janik, Brüder Richard und Wilhelm Pietz, Richard Malik, Adolf Thiem oder auch Ewald Dytko sowie die heutigen oberschlesischen Fußballspieler, die in der polnischen oder in der deutschen Nationalmannschaft bei den Fußball-WM in Deutschland 2006 zu sehen sind, wie z. B. Miroslav Klose aus Oppeln und Lukas Podolski aus Gleiwitz/Sosnitza (deutsche Nationalmannschaft) - sie symbolisieren nicht nur das Schicksal Oberschlesiens zwischen Deutschland und Polen, sondern vielmehr persönliche Schicksale seiner Einwohner, die fast in jeder Familiengeschichte in Oberschlesien vorzufinden sind. Mit der Ausstellung soll darüber hinaus veranschaulicht werden, inwiefern politische Ereignisse das Leben der Sportler beeinflusst und manchmal zu schwierigen Entscheidungen auf sportlicher wie auf privater Ebene geführt hatten. Die so konzipierte Ausstellung sowie auch die sie begleitende Publikation - mit denen ein möglichst vieldimensionaler Zugriff zum Ouvre der präsentierten Kultur-, Sprach- und Identitätsphänomene Oberschlesiens möglich gemacht wird - sollen dazu verhelfen, weitere Schichten des als gemeinsam zu betrachtenden Kulturerbes Oberschlesiens zu entdecken.

Mit einem Wort: Mit dem Projekt möchten wir das Spezifische und Einzigartige an Oberschlesien auf eine ungewöhnliche und attraktive Weise darstellen. Die Leistungen der oberschlesischen Fußballspieler im Lichte der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts bilden einen lehrreichen Unterricht in der regionalen und lokalen Geschichte. Man kann aber die Schicksale der oberschlesischen Sportler ohne eine breitere, europäische Perspektive der Geschichte Oberschlesiens nicht begreifen.

Politische Verwirrungen, die Oberschlesien im 20. Jh. heimgesucht haben, prägten praktisch jede Sphäre des Lebens, darunter auch Sport. Der Erste Weltkrieg, Schlesische Aufstände, das Plebiszit, der Zweite Weltkrieg, Stalinisierung des politischen und öffentlichen Lebens in der Nachkriegszeit und die sich mit unterschiedlicher Stärke wiederholenden Auswanderungswellen in die beiden deutschen Staaten haben diese einst traditionell multikulturelle Region weitgehend verändert. Dies hat zur Folge, dass seit über 80 Jahren Oberschlesier sich mit unterschiedlichen Pässen ausweisen, in unterschiedlichen Nationalmannschaften spielen bzw. zum Sieg anfeuern.

Im Rahmen unserer Ausstellung präsentieren wir das oberschlesische "Wunderteam", dem es nie gegeben worden ist, zusammen - in einer Mannschaft - zu spielen. Die Ursache dafür ist nicht nur die Tatsache, dass die Sportkarrieren der einzelnen oberschlesischen Fußballspieler sich in unterschiedlichen Zeitperioden entwickelten. Ausschlaggebend war vor allem die Tatsache, dass jene Fußballspieler entweder deutsche oder polnische Staatsbürger waren bzw. sind - zweier Nachbarländer, deren nachbarschaftliche Beziehungen im 20. Jh. größtenteils von Konflikten gekennzeichnet waren.

Unser Vorhaben ist auch darin begründet, berühmte und für die deutsche bzw. polnische Fassballgeschichte bedeutende Oberschlesier darzustellen und deren Biographien einfach im neuen Geist zu beleuchten, zumal viele von ihnen infolge der historischen und politischen Prozesse in Oberschlesien in Vergessenheit bzw. ungerechterweise in Verruf geraten sind.

Die Ausstellung begleitet eine Publikation, die sich den oberschlesischen Fußballspielern sowie den politischen Verwirrungen und ihrem Einfluss auf die Sportgeschichte Oberschlesiens widmet.

Kontakt und weitere Informationen zur Ausstellung: Elżbieta Więcek, Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, Tel. +48 (0-32) 232 49 02 (Durchwahl 112), Fax +48 (0-32) 232 49 01, E-Mail: elzbieta.wiecek@haus.pl



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