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Der Besuch bei der deutschen Minderheit in Dänemark als Ansporn zu weiteren, die Zweisprachigkeit in Polen stärkenden Handlungen!


In den Tagen vom 11. bis 14. Oktober 2012 fand die Studienreise nach Dänemark statt, an der die Teilnehmer der Fachschulung „Vorbereitung des Personals zur Verwaltung von zweisprachigen Schulen in Polen“ teilgenommen haben.

Bereits ein Monat vor der Studienreise begannen die Teilnehmer mit der meritorischen Vorbereitung zur Studienreise. Während des Treffens mit Hubert Kołodziej, dem Spezialisten für das Schulwesen beim Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, bekamen sie die Möglichkeit zur Fragestellung und zur Aufklärung ihrer Zweifeln, verbunden mit dem zweisprachigen minderheitlichen Schulwesen in Polen.

Die Studienreise bildete eine der Tätigkeiten im Rahmen der Kampagne zur Stärkung der deutsch-polnischen Zweisprachigkeit in Polen unter dem Titel Zwei sind mehr als eine, welche bereits das dritte Jahr durch das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit im Auftrag des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen realisiert wird. Ziel der Reise war das Kennenlernen des dänischen Schulwesens, vor allem unter dem Gesichtspunkt des Unterrichtens der deutschen Sprache als Minderheitensprache. Die Teilnehmergruppe, deren Lehrer, Schulleiter und engagierte Vertreter der deutschen Minderheit sowie Vertreter der Selbstverwaltungen angehörten, bekamen die Gelegenheit die dänischen Bildungseinrichtungen in der Umgebung von Aabenraa – einer zahlreich durch die deutsche Minderheit bewohnten Stadt - zu besichtigen.

Die Besichtigung begann an einer deutschen Privatgrundschule, wo die Erstklässler die Besucher mit einem fröhlichen Lied, gesungen in der deutschen Sprache, begrüßt haben. Die Schulleiterin stellte die Funktionsweise der Schule sowie interessante Einzelheiten dar, verbunden mit der abwechslungsreichen Gestaltung des zweisprachigen Unterrichts in dieser Einrichtung. Die Teilnehmer der Studienreise konnten die ganze Schule erkunden, was vor allem für die Lehrer eine Inspiration zur Einführung von Neuerungen in ihren Schulen in Polen geschaffen hat.

Die nächste besuchte Einrichtung war ein deutsches Gymnasium, wo die Besucher ebenfalls sehr gut empfangen wurden. Die Direktorin erzählte zu Beginn über das Funktionieren des Gymnasiums und anschließend über die deutsch-dänische Zweisprachigkeit im Kontext der Erziehung der zur deutschen Minderheit in Dänemark angehörigen Jugend. Sie machte darauf aufmerksam, dass die führende Sprache während jeder Unterrichtsstunde die deutsche Sprache ist. Dies führt dazu, dass jeder Schüler sich dieser Sprache im Alltag umstandslos bedienen kann. Die Direktorin hob die Tatsache hervor, dass die Schule allgemein großen Wert auf den Sprachunterricht legt: der Schüler hat ein Stützkurs „Extra Deutsch“ oder „Extra-Dänisch“ zur Auswahl, wobei hier Englisch und Französisch die Fremdsprachen sind.

Eine weitere Einrichtung, zu der sich die Studienreiseteilnehmer begaben, war ein deutscher Kindergarten, welcher eine ganztägige Pflege der Gruppen von Kleinkindern im Alter bis 3 Jahren und von 3 bis 6 Jahren sichert. Dort erfuhren sie über die Attraktionen, die den Kindern geboten werden. Die Kinder nehmen nicht nur an typischen Veranstaltungen teil, wie z.B. Singen, Tanzen und Basteln, die natürlich in der Sprache des Herzens durchgeführt werden, sondern sie helfen auch beim kochen oder einkaufen. Dies fördert das Erlernen der deutschen Sprache bei Tätigkeiten des Alltags. Der Lernvorgang wird im Winter noch interessanter, denn in der Zeit schießt sich der Kindergarten der lokalen Musikschule an. Der Besuch des Kindergartens wurde durch den Leiter der sozial-pädagogischen Abteilung Stefan Sass zusammengefasst, der ausführlich die vorschulische Betreuung der der deutschen Minderheit in Dänemark angehörenden Kinder dargestellt hat. Der erste aktive Tag der Studienreise endete mit einem Vortrag von Claus Diedrichsen, dem Dienststellenleiter und Schulrat des Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig, währenddessen er ausführlich das deutsche Schulsystem in Südjütland präsentierte. Anschließend nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit nach dem Bildungssystem der deutschen Minderheit in Dänemark zu fragen, was eine interessante und sachliche Diskussion zum Versuch eines Vergleichs des dänischen und polnischen Minderheitenschulsystem auslöste.

Der zweite Studienreisetag begann mit Vorträgen. Harro Hallmann, Kommunikationschef beim Bund Deutscher Nordschleswiger, erzählte über die Geschichte der deutschen Minderheit in Nordschleswig, über die gegenwärtige Minderheit und deren Finanzierung. Dieser Vortrag traf gleichfalls auf großes Interesse seitens der Besucher, vor aller derjenigen, die aktiv innerhalb der DMi-Strukturen wirken. Sodann sprach Nis-Edwin List-Petersen, der Direktor der deutschen Bibliothek, über das Funktionierungssystem der Bibliothek und ermöglichte ihre Besichtigung. Die Besucher waren über den Umfang der Sammlungen sowie über die Anzahl der literarischen Bereiche, bereitgestellt für die deutsche Minderheit und für jedermann zugänglich, sehr erstaunt. Die Besichtigung der dänischen Bildungseinrichtungen endete an einer deutschen Schule mit Internat, für Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren. Für große Beeindruckung sorgte die Ausstattung der Schule, die im Alltag den Schülern enorme Möglichkeiten der Selbstentwicklung nicht nur im Kontext des Erlernens der deutschen Sprache, aber auch des Kennenlernens der deutschen Kultur bietet. Die Schule bietet zahlreiche Motivationsattraktionen, die es den jungen Menschen erlauben, ihre Talente zu entdecken, und so verbringen sie oft Abende zusammen, währenddessen sie in einer schuleigenen Rockband spielen, in einer Tanzgruppe aktiv sind oder Theaterstücke vorführen.

Während der Studienreise könnten die Teilnehmer nicht nur deutsche Schulen in Dänemark besichtigen, sondern auch neue Bekanntschaften schließen mit den Vertretern der deutschen Minderheit, die so zahlreich Jütland bewohnt. Bestimmt war dies eine Inspiration zu neuen Handlungen in ihren DFK-Strukturen.   



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